Über Harro Pirch
Pirch bleibt gegenständlich, auch wenn er abstrakt wirkt. Er zeigt das Augenscheinliche aus seinem Blickwinkel. Für ihn ist Landschaft nicht lieblich, sondern streng und dominant.
Der Maler Harro Pirch zeigt die Dokumentation der Landschaft wie sie heute noch ist und morgen nicht mehr sein wird – in der Exaktheit einer Luftaufnahme, aber aus der Perspektive einer auf dem Boden stehenden Person.
Der abstrahierende Realist meidet Dramatik und heroisiert die Natur in einer friedlichen Welt. Um diese Reduktion der Landschaft und den Reiz der unbefleckten Natur spürbar zu machen, ging er zeitweise so weit, Bilder in schmale Streifen zu schneiden und die bemalten Papierbahnen aneinander zu reihen. Lange Zeit galten die Farben Neapelgelb und Chromoxydgrün als seine Markenzeichen, um die sommerliche Lebenslust in den Vordergrund zu rücken.
Ausdruck der Stimmung ist das mittelburgenländische Rabnitztal, wo er im Turmhaus eines ehemaligen Esterhazy-Kastells zu Hause ist.
Auszug aus der Rede zur Verleihung des Landeskulturpreises 2004: „Er ist bildender Künstler, kreativer Impulsgeber, umtriebiger Ausstellungsorganisator, Gründer der bereits legendären Rabnitztaler Malerwochen und vor allem fördernder Freund vieler KünstlerkollegInnen […] Pirch ist ein Mann, der für Kunst und durch Kunst lebt. […] Er ist ein Mensch der Kunst, leidenschaftlich, energisch, fast schon zügellos.“
Rabnitztaler Malerwochen
Von einem Geheimtipp zu einer festen Institution der burgenländischen Kulturszene
Seit 1971 treffen sich von MalerInnen, GrafikerInnen über KeramikerInnen, bis hin zu FotografInnen über DichterInnen im ehemaligen Esterhazy’schen Turmhaus des Kastells in Unterrabnitz, um in ruhiger Atmosphäre gemeinsam zu arbeiten.